Nordthüringer Bezirkseinzelmeisterschaften 2015

Verfasst von Thomas Richter am . Veröffentlicht in Schachbezirk Nord

Die Teilnehmer der NThEM 2015.

Vom 16.-18.01.2015 war Bad Frankenhausen Austragungsort der Nordthüringer Einzelmeisterschaften im Schachsport. Der SV Springer Oldisleben hatte sich bereit erklärt die diesjährigen Wettkämpfe des Bezirkes auszurichten. Sie dienten gleichzeitig zur Qualifikation zur Thüringer Einzelmeisterschaft.

Sie wurde halboffen durchgeführt. Leider war das Interesse im Bezirk sehr gering. Eigentlich schade. Nur 10 Schachfreunde nahmen den Kampf um Titel und Ehren auf. Von den organisierten Schachfreunden aus dem Kyffhäuserkreis gerade drei! Gespielt werden 5 Runden nach Schweizer System mit einer Bedenkzeit von jeweils 90 Minuten für 36 Züge und dann noch einmal 30 Minuten für den Rest der Partie. Das Ende einer Partie wird herbeigeführt durch Mattsetzen des Gegenübers, durch Zeitüberschreitung oder beide Spieler einigen sich auf Remis. Gesetzt sind die Spieler nach ihrer Wertzahl (Teilnehmerliste).

In der 1. Runde gab es in der Mitte der Teilnehmerliste eine Trennung und der 1. Musste gegen den 5., der 2. gegen den 6. Usw. ran. Thomas Richter übersah gegen Theresa Schulz beizeiten eine Gabel. So flog seine Stellung beizeiten auf und er gab auf. Peter Schreiber gewann gegen Jannik Prokoph. Jannik konnte im Endeffekt seine Stellung nicht halten, da er seine letzte Leichtfigur noch tauschte und damit im Figuren- und Stellungsnachteil war. Minh Vo tat sich am 1. Brett gegen den Titelverteidiger von 2014, Michael Wegerich, sehr schwer. Michael hatte seine Figuren sehr weit entwickelt, so das Minh wenig Platz blieb.  Er gab deshalb auch nach knapp 2 Stunden Spielzeit auf. Ein Vereinsduell gab es am 3. Brett Thomas Krutsch gegen Sebastian Werner. Man kennt sich sehr gut, weiß was  die bevorzugten Varianten des Anderen sind. Thomas zog seinen Turm in die falsche Position, was er auch sofort bemerkte. Es half ihm nicht mehr. Er gab seine Partie auf. Am 2. duellierten sich Robert Koksch und Volker Glassl. Robert übersah bei einem Figurenabtausch, dass Volker für die Dame 3 Figuren bekam. Das war der Knackpunkt der Partie. Robert hatte noch Glück im Unglück. Volker nahm das Remisangebot an. Der erste Favorit ließ Federn.

Die 2. Runde brachte an Brett 1 die Paarung des 1. der Setzliste gegen den 4. Michael konnte sich letztendlich durchsetzen gegen Peter. Sebastian trennte sich von Theresa remis, obwohl Theresa nicht sauber aus der Eröffnung herauskam. Robert gewann gegen Jannik und Volker verlor gegen Minh. Michael Wegerich übernahm so nach dem 1. Tag die Führung mit 2 Punkten (als einziger verlustpunktfrei).

Am Samstag folgten Runden 3 + 4. Wer vorn mitspielen wollte musste hier punkten. Jannik und Thomas trennten sich in der 3. Runde nach 90 Minuten remis, obwohl Thomas die bessere Stellung hatte.  Am 1. Brett musste Theresa gegen Michael, den Führenden, ran. Michael konnte Theresa zurückdrängen, gewann einen Bauern und versuchte sich am Endspiel. Theresa versuchte sich dagegen zu stemmen und mutig nach vorn zu spielen. Es waren zum Schluss5 Bauern und 1 Turm gegen 6 Bauer und 1 Turm, die Bauern reduzierten sich immer mehr. Michael hatte verbunden Bauern auf 2 Seiten, Theresa auf einer Seite. Theresa versuchte gegenzuhalten. Im Turmendspiel kamen dann 450 Wertungspunkte mehr Erfahrung zum Tragen. Theresa gab auf und Michael hatte seinen 3. Sieg. Am 4. trafen Peter und Volker aufeinander. Volker konnte im Endeffekt seine Stellung nicht verteidigen und gab entnervt auf. Es war nichts mehr zu machen. Durch einen falschen Springerzug blockierte er sich selbst.  Sebastian gegen Robert und Minh gegen Thomas Krutsch nutzten ihre Bedenkzeit bis zur 1. Zeitkontrolle (nach 90. Minuten mussten 36 Züge gemacht sein) aus. Es wurde knapp. Robert kam in Zeitnot und konnte die Partie gegen Sebastian nicht halten. Minh gewann das Endspiel gegen Thomas Krutsch.  

Nach dem Mittag galt es sich neu zu konzentrieren. Die 4. Runde könnte schon eine Vorentscheidung bringen. Thomas K. gegen Thomas R. am 4. Brett. Thomas R. stellte leider beizeiten  den Springer ein und dann auch noch die Dame. Diese Partie war für ihn nicht zu halten. Seine Opfer haben nichts gebracht. Volker und Jannik trennten sich remis. Volker stand schlechter und war mit dem Remis gut bedient. Die Bauernstruktur sprach gegen ihn. Am Spitzenbrett spielte Michael( 3) gegen Sebastian (2,5). Lange ausgeglichen, aber Michael stellte einzügig den Turm ein und gab auf. So gibt es morgen eine spannende letzte Runde. Robert gewinnt gegen Theresa nach schwerer Geburt. Theresa ließ sich das Matt zeigen. Die letzte Partie war Minh gegen Peter am 2. Brett. Peter hatte in ausgeglichener Stellung eine Figur mehr. Er musste sein Endspiel nur durchbringen, was gegen Minh nicht so einfach war.  Minh verlor aber dann doch die Qualität und musste im weiteren Verlauf aufgeben.

Am Sonntag fand dann die letzte Runde statt. Am 1. Brett kam es zum Showdown um Titelehren. Sebastian führte mit 3,5 Punkten vor Michael und Peter mit jeweils 3 Punkten. Sebastian wollte Meister werden, musste also gegen Peter gewinnen.  Robert mit 2,5 am 2. Gegen Michael mit 3 Punkten. Es waren 2 hart umkämpfte, die auch noch liefen als alle anderen Bretter fertig waren.  

Auf dem 1. war eine sehr ausgeglichene Partie nach 75 Minuten auf dem Brett eine eindeutige Tendenz noch nicht ersichtlich. Am 2. tat sich Robert auch schwer und kämpfte mit sich und der Bedenkzeit. Zahlreiche Kiebitze verfolgten die beiden Partien. Robert am 2. Mauserte sich langsam und zwang Michael beim 24. Zug zu einer längeren Denkpause. Robert mit weiß  hatte sich eingemauert, so dass Michael nach Angriffsmöglichkeiten suchen musste.

Zwischen Sebastian und Peter gab es ab dem  22. Zug einen kleinen Zwischenspurt mit Abtausch. Die Folge, weniger Figuren und mehr Übersicht auf dem Brett. Jeder hatte noch 4 Bauern, 2 Türme und das Läuferpaar. Sebastian hatte zu diesem Zeitpunkt auf einer Seite 3 Bauern, davon 1 Doppelbauer, Peter auf jeder Seite 2.
130 Minuten Bedenkzeit vorbei. Noch bleiben 50 Minuten bis zur 1. Zeitkontrolle bei 36 Zügen. An beiden Brettern noch keine Tendenz zu weiß oder schwarz erkennbar. Man tut sich schwer.

Am 2. Brett Zeitkontrolle. Robert mit Turm, Läufer und 6 Bauern gegen Turm, Springer und 6 Bauern. Jeder noch 30 Minuten bis zum Ende. Robert bot im 42. Zug Remis. Dies lehnte Michael erst einmal ab. Am 1. noch ca. 10 Minuten bei  jedem bis zur Zeitkontrolle. Die Könige stehen jeweils auf der gleichen Seite und  das Geschehen tobt aber in der Mitte des Brettes. 27 Züge sind gemacht, 9 fehlen noch bis zur Zeitkontrolle. Die Stellung ausgeglichen. Kurz vor der Zeitkontrolle überschlugen sich am 1. die Ereignisse. Man tauschte ab und Peter übersah eine Bedrohung. Er verlor eine Figur und Sebastian hatte seinen Sieg. Auf Grund dieses Ergebnisses remisierte man am 2. Brett.  

Am 3. Brett gab Thomas K. in, aus seiner Sicht aussichtslosen Stellung, auf. Dabei übersah er aber, dass er trotzdem noch Möglichkeiten hatte. Minh siegte gegen Jannik und Thomas R. und Volker trennten sich remis.

Endstand und Fortschrittstabelle

Auf dem Treppchen: Michael Wegerich, Sebastian Werner & Peter Schreiber (v.l.). (Foto: Thomas Richter)

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